Dienstag, 30. Oktober 2012

Die chinesische Oper

Ich war in einer Hainan-Oper. Die Dame am Schalter erklärte mir sehr genau, dass das \textsl{keine} Peking-Oper ist. Pekingoper war zwei Monate im Voraus ausgebucht und die Karten dafür kosteten horrend.
In der Oper habe ich verschiedene Eindrücke gesammelt:

- Ich wurde vom Ticketabreißer auf eine sehr auffällige Art und Weise begrabscht. Er nahm mir das Ticket aus der Hand, erklärte mir, ich solle eine Etage höher und drückte mir das Ticket in die linke Brust. Ich hätte das vielleicht als Ausrutscher gewertet, hätte er mir nicht zwei Mal an die Brust gefasst und dabei ein seliges Lächeln aufgehabt.
- Chinesen sind überaus laut in der Oper. Überall hört man Schmatzen, Schniefen, Kauen und Reden, obwohl sogar vor der Vorstellung darauf hingewiesen wurde, leise zu sein. Einer hat sogar währenddessen telefoniert, ohne seine Lautstärke anzupassen. Aber vielleicht spricht nur der penible Deutsche aus mir.
- Ich kann doch weniger Chinesisch als ich dachte. Die einzigen Wörter, die ich verstanden habe, waren Personalpronomina.
- Es ging um das Übliche, worum Opern sich halt auf der ganzen Erde drehen: Liebe, Krieg, Tod, Leben. Gähn.
- Die Musik geht erstaunlich hoch und manchmal will man sich die Ohren zuhalten. Doch anscheinend sind diese unausstehlichen Frequenzen ein Zeichen von musikalischer Kompetenz und großem Professionalismus. Je toller die Sänger, desto höhre die Töne. Je höher die Töne, desto unzufriedener der Europäer.
- Aber eigentlich ist die Musik schön und auch genauso, wie man sich chinesische Musik vorstellt.
- Nach der Vorstellung sprangendie Chinesen auf und verließen geschwind die Oper. Die Sänger hingegen feierten auf der Bühne ihre eigene After-work-Party, fotografierten sich und schwätzten.
- Man wird als einziger Europäer in der Oper ganz schön schief angeschaut.

Zusammengefasst war es eine einmalige und wirklich schöne Erfahrung und ich empfehle jedem, der in China ist, in die Oper zu gehen! Auch trotz Begrapschens.

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