Der Drache und der Berg
Wer kann von sich behaupten, mal mit Hilfe eines Drachens einen Berg bestiegen zu haben? Ich. Denn in China gibt es Drachen. Und einer steht in einem wunderschönen Berg-Fluss-Tal-Besuchsort, den praktisch nur Chinesen kennen. In seinem Inneren sind jedoch keine Gedärme, sondern eine Rolltreppe. Denn man muss über die Chinesen wissen, dass jeder Berg in China, der besucht wird, auch irgendeine Form von Stufen besitzt - normale oder rollende.
Aber gehen wir mal zurück an den Anfang unseres Ausfluges. Mein Freund und ich trafen seinen Freund Moritz an einem der vielen Bahnhöfe Pekings und machten uns auf die Reise mit Tausenden anderen Menschen zu einem der vielen Ausflugsziele im umgebenden Land. Erst 30 Minuten vor Abfahrt wurden alle Passagiere aufs Gleis gelassen und alle stürmten los, allen voran die Chinesen, die es sehr ernst nehmen mit dem Drängeln. Nach anderthalb Stunden waren wir am Ziel und stiegen mit den letzten 5 Passagieren aus, da der Rest schon an der Station mit der chinesischen Mauer ausgestiegen ist. Ein Taxifahrer, mit dem wir erst den Preis verhandeln mussten, fuhr uns zum Eingang des Parks, wo wir von tüchtigen Chinesen zum Pferdebesteigen überredet wurden. Sie verlangten erst 5 Kuai (60 Cent), doch als die ersten 100 Meter auf den armen Gäulern hinter uns lagen, stieg der Preis plötzlich auf 100 Kuai (14 Euro). Wir stiegen ab, mein Freund schimpfte ein kleines bisschen auf Chinesisch und den Rest gingen wir zu Fuß.
Hinter dem Eingang breitete sich die grenzenlose Chinesische Natur aus. Links und Rechts von uns türmten sich Berge, ein kleines Fluss zog sich zwischen ihnen durch. Auf dem gepflasterten Flussufer fotografierten sich Chinesen in allen möglichen Stellungen und Flötenmusik unterstrich das Treiben. Kleine chinesische Stände verkauften Fächer, Hello Kitty und Matrjoshkas, doch im Gegensatz zu den touristischen Zentren der Stadt wurde man nicht angeschrieen und genötigt, etwas zu kaufen. Wir gingen entlang des Weges im frisierten Park und bald sahen wir den Drachen, der sich am Berg hochschlängelte. Wir traten durch sein Maul ein und fuhren mit der Rolltreppe hoch. Oben angekommen gab es zwei Optionen: Entweder 14 Euro zahlen, um mit der Seilbahn hochzufahren oder nichts zahlen und die Treppen durchs Gebüsch nehmen. Abenteuerlustig wie wir waren, wählten wir die Treppen, die wir mehr oder weniger schnell bestiegen (ich war immernoch von meinem Ausflug zur chinesischen Mauer geschwächt und die Männer mussten oft auf mich warten). Zwischendurch trafen wir auf chinesische Besucher, die am Treppenrand saßen, rauchten und wahrscheinlich über den Sinn des Lebens nachdachten.
Oben angekommen wurden wir mit einem versmogten Ausblick über die Bergspitzen belohnt. Hier und da erkannte man einen kleinen Tempel, unten floss das Wasser und die Tiefe des Abgrunds machte Muffensausen.
Ein sehr interessantes Bild stieß uns ins Auge auf dem Berg: In den Gesteinwänden am Wegesrand waren kleine Stöckchen reingestellt, sodass es den Eindruck vermittelte, dass der ganze Stein auf diesen vielen klitzekleinen Stöckchen ruhen würde. Anscheinend bringt es in China Glück, dem Berg mit Holz zu huldigen. Ein sehr hübsches Omen.
Oben angekommen hörten wir eine Durchsage über die Bergspitzen hallen: der Park schließe jetzt, alle Besucher sollten sich zum Ausgang begeben. Die Durchsage wurde mehrmals durchgespielt und die Wirtin vom großen Bergspitzenpavillon warf uns böse Blicke zu, als wir noch schnell ein paar Fotos schießten.
Der Abstieg nach unten fiel mir sehr leicht und bald hatte ich die Männer so weit abgehängt, dass ich mir eine Pause auf einer Mauer direkt über dem Fluss gönnen konnte. Unter mir wuselten Chinesen und bauten ab, verschlossen ihre Geschäfte und zeigten Verirrten den Weg raus.
Wieder unten angekommen kauften die unterzuckerten Jungs sich Kekse, während ich mit meinem verdorbenen Magen nur Wasser trank und die Fische im Teich beobachtete. Komplett an die Zivilisation gewöhnt, flossen die unscheuen Fischis zu jedem Menschen und erwarteten irgendwas Essbares. Sogar einen schwimmenden Apfel knabberten sie an. Doch warf man ihnen Krümel hin, staute sich der Schwarm so an, dass einige Fische sogar komplett von ihren Brüdern und Schwestern in die Luft gehoben wurden. Und so ragte ein weiß-rot-gelber, glitschiger Berg mit wuselnden Schwänzen aus dem Wasser auf und spritzte durch die Gegend.
Unser Taxifahrer holte uns direkt vom Eingang ab und lästerte auf der Fahrt über die Pferdeleute ab, die uns vorhin abziehen wollten. Mein Freund nickte höflich, während ich aus dem Fenster schaute und die die breite leere Straße mitten im Nichts der Natur betrachtete. Erst spät am Abend kamen wir mit dem Zug heim.
Aber gehen wir mal zurück an den Anfang unseres Ausfluges. Mein Freund und ich trafen seinen Freund Moritz an einem der vielen Bahnhöfe Pekings und machten uns auf die Reise mit Tausenden anderen Menschen zu einem der vielen Ausflugsziele im umgebenden Land. Erst 30 Minuten vor Abfahrt wurden alle Passagiere aufs Gleis gelassen und alle stürmten los, allen voran die Chinesen, die es sehr ernst nehmen mit dem Drängeln. Nach anderthalb Stunden waren wir am Ziel und stiegen mit den letzten 5 Passagieren aus, da der Rest schon an der Station mit der chinesischen Mauer ausgestiegen ist. Ein Taxifahrer, mit dem wir erst den Preis verhandeln mussten, fuhr uns zum Eingang des Parks, wo wir von tüchtigen Chinesen zum Pferdebesteigen überredet wurden. Sie verlangten erst 5 Kuai (60 Cent), doch als die ersten 100 Meter auf den armen Gäulern hinter uns lagen, stieg der Preis plötzlich auf 100 Kuai (14 Euro). Wir stiegen ab, mein Freund schimpfte ein kleines bisschen auf Chinesisch und den Rest gingen wir zu Fuß.
Hinter dem Eingang breitete sich die grenzenlose Chinesische Natur aus. Links und Rechts von uns türmten sich Berge, ein kleines Fluss zog sich zwischen ihnen durch. Auf dem gepflasterten Flussufer fotografierten sich Chinesen in allen möglichen Stellungen und Flötenmusik unterstrich das Treiben. Kleine chinesische Stände verkauften Fächer, Hello Kitty und Matrjoshkas, doch im Gegensatz zu den touristischen Zentren der Stadt wurde man nicht angeschrieen und genötigt, etwas zu kaufen. Wir gingen entlang des Weges im frisierten Park und bald sahen wir den Drachen, der sich am Berg hochschlängelte. Wir traten durch sein Maul ein und fuhren mit der Rolltreppe hoch. Oben angekommen gab es zwei Optionen: Entweder 14 Euro zahlen, um mit der Seilbahn hochzufahren oder nichts zahlen und die Treppen durchs Gebüsch nehmen. Abenteuerlustig wie wir waren, wählten wir die Treppen, die wir mehr oder weniger schnell bestiegen (ich war immernoch von meinem Ausflug zur chinesischen Mauer geschwächt und die Männer mussten oft auf mich warten). Zwischendurch trafen wir auf chinesische Besucher, die am Treppenrand saßen, rauchten und wahrscheinlich über den Sinn des Lebens nachdachten.
Oben angekommen wurden wir mit einem versmogten Ausblick über die Bergspitzen belohnt. Hier und da erkannte man einen kleinen Tempel, unten floss das Wasser und die Tiefe des Abgrunds machte Muffensausen.
Ein sehr interessantes Bild stieß uns ins Auge auf dem Berg: In den Gesteinwänden am Wegesrand waren kleine Stöckchen reingestellt, sodass es den Eindruck vermittelte, dass der ganze Stein auf diesen vielen klitzekleinen Stöckchen ruhen würde. Anscheinend bringt es in China Glück, dem Berg mit Holz zu huldigen. Ein sehr hübsches Omen.
Oben angekommen hörten wir eine Durchsage über die Bergspitzen hallen: der Park schließe jetzt, alle Besucher sollten sich zum Ausgang begeben. Die Durchsage wurde mehrmals durchgespielt und die Wirtin vom großen Bergspitzenpavillon warf uns böse Blicke zu, als wir noch schnell ein paar Fotos schießten.
Der Abstieg nach unten fiel mir sehr leicht und bald hatte ich die Männer so weit abgehängt, dass ich mir eine Pause auf einer Mauer direkt über dem Fluss gönnen konnte. Unter mir wuselten Chinesen und bauten ab, verschlossen ihre Geschäfte und zeigten Verirrten den Weg raus.
Wieder unten angekommen kauften die unterzuckerten Jungs sich Kekse, während ich mit meinem verdorbenen Magen nur Wasser trank und die Fische im Teich beobachtete. Komplett an die Zivilisation gewöhnt, flossen die unscheuen Fischis zu jedem Menschen und erwarteten irgendwas Essbares. Sogar einen schwimmenden Apfel knabberten sie an. Doch warf man ihnen Krümel hin, staute sich der Schwarm so an, dass einige Fische sogar komplett von ihren Brüdern und Schwestern in die Luft gehoben wurden. Und so ragte ein weiß-rot-gelber, glitschiger Berg mit wuselnden Schwänzen aus dem Wasser auf und spritzte durch die Gegend.
Unser Taxifahrer holte uns direkt vom Eingang ab und lästerte auf der Fahrt über die Pferdeleute ab, die uns vorhin abziehen wollten. Mein Freund nickte höflich, während ich aus dem Fenster schaute und die die breite leere Straße mitten im Nichts der Natur betrachtete. Erst spät am Abend kamen wir mit dem Zug heim.
Mimi_Lund - 29. Okt, 15:45