Freitag, 31. August 2012

19.08.2012

Boljshye Koty - Irkutsk

Schon beim Fruehstueck fiel uns das gute Wetter auf - gestern noch Regenfaelle, heute schon Sonnenschein. Und waehrend wir die Ueberreste unserer Gretchka (Buchweizenbrei) mampften, sahen wir aus dem Fenster heraus die vielen Menschen auf dem Berg neben dem Dorf. In der Wette, wie lange man denn dort rauf brauche, verlor ich, als unser Hausherr bestaetigte, dass man schneller als in einer halben Stunde da raufkommt. Da unsere Faehre nach Listvyanka, dem ersten Zwischenstopp auf unserer heutigen Reise, erst in einer Stunde ablegte, packten wir schnell unsere Sachen und stapften - ich humpelte noch von meinem Knoecheltrauma - den Berg hinauf.

Oben angekommen bot uns ein schoener Ausblick auf das 50 Seelen Dorf, das sich auf das kleine Tal am Seeufer erstreckte und zu dem keine Strassen fuehrten, bloss die ueberteuerte Faehre ist der einzige Weg raus. Wieder unten verabschiedeten wir uns von den Dorfhunden, Dorfpferden, Dorfkuehen und vor allem vom Baikalsee, indem wir noch einen kraeftigen Schluck aus ihm nahmen und das kalte Nass spuerbar in den Magen lief.

An der Faehre hatten wir mal wieder einen wunderbaren Eindruck vom nicht vorhandenen Service-Sektor Russlands:
"Erst die Leute mit Tickets einsteigen bitte!"
"Ich habe aber noch kein Ticket."
"Was habe ich gesagt? Erst die Leute mit Tickets, also weg da!"
Dafuer war die Fahrt nett, bei der wir aus dem Fenster den Grossen Baikal Pfad betrachten konnten, der hoch und runter, ueber Stein, Fels und Wiese lief. Leider mussten wir meinetwegen die heutige Wanderung durch den Wasserweg ersetzen, da mein Knoechel immernoch schrie und weinte.

In Listvyanka, wo die Hotels gross und die Touristen vielzaehlig sind, landeten wir auf einem Markt, wo wir nicht umhin konnten, als uns echten kaukasischen Schaschlik und echten usbekischen Plow von einem echten Georgier servieren zu lassen. Doch insgeheim vermerkte ich, dass meine Mutter Plow besser macht und der Schaschlik bei meinem Onkel auf dem Dorf besser schmeckt.

Ganz allgemein kann man zu russischer Kueche Folgendes erzaehlen (und ich entschuldige mich, falls ich irgendwelche falschen Feststellungen mache): Die normale, taegliche Hausmannskost ist wirklich einfach: keine uebertriebenen Kombinationen aus allen Lebensmitteln (Gurke, Tomate, Kartoffel - das reicht doch!), keine Sossen (Ketchup, Butter oder Schmand - mehr braucht man doch nicht, oder?), keine uebertriebenen Gewuerze und Kraeuter (Pfeffer, Dill und Petersilie - das ganza Jahr ueber), dafuer aber umso mehr Fleisch!!
Vegetarier - bringt euer eigenes Essen mit.

Am Ufer versuchten wir den Massen an Touristen zu entfliehen, doch die Russen, Australier, Chinesen und Koreaner fotografierten jeden Zentimeter des Baikalsees.
Gerade wegen dieses Ueberangebots an Touris machte diese Stadt, obwohl sie sonst so von den Reisefuehrern angepriesen wurde, auf uns keinen sympathischen Eindruck und wir waren froh, als wir die Marschrutka (Linientaxi) zurueck nach Irkutsk nahmen.

In Irkutsk angekommen, schoben wir uns hungrig durch die Gassen des Riesenmarkts, auf der Suche nach Zutaten fuer das Geburtstagsfestessen meines Freundes. Bei den eingelegten Sachen pluenderten wir den Stand regelrecht und die Verkaeuferin schenkte uns noch ein paar Salate und Schweineohren dazu. Dazu gab es noch Fischquiche, Walnuss-Apfel-Torte, und wirklich guten Kaviar mit Weissbrot.

In unserem Hostel in Irkutsk endlich angekommen, deckten wir den Festtisch und feierten den Geburtstag meines Freundes. Leider konnte die Feierei nicht lang gehen, da am naechsten Morgen um 5 Uhr morgens schon unser Zug in die Mongolei abfuhr. Und waehrend sich die anderen fuer ein paar Stunden aufs Ohr legten, nutzte ich meine letzte Chance fuer eine lange Zeit, den Gemeinschaftscomputer fuers Bloggen bis zum Aufbruch um 4 Uhr Uhr morgens zu besetzen.

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