Sonntag, 19. August 2012

14.8.2012

Irkutsk

Nach 50 Stunden Zugfahrt wachten wir in unseren engen Betten auf und fruehstueckten gemuetlich auf den wenigen freien Plaetzen, die einen Tisch und gute Aussicht durchs Fenster boten. Bald schon, nur noch 6 Stunden, dann sind wir da, sagten wir uns immerwieder und trauerten schon der schoenen Zugfahrt hinterher.

In Irkutsk angekommen erwartete uns ein Landschaftswechsel. "Das ist ja wie in China", meinte mein Freund und ich schaute mich um. Ueberall wuselten asiatisch aussehende braungebrannte Maenner und versuchten, jeden Ausgestiegenen in ihr Taxi zu locken. Grosse gelbe, rote und blaue Werbebanner zierten die Haeuser gegenueber vom Bahnhof. Die Strasse, deren unzaehlige Schlagloecher mit Pfuetzen gefuellt waren, fuehrte nur in zwei Richtungen und beide sahen nicht einladend aus. Doch anhand unserer Wegbeschreibung fanden wir recht schnell zu unserem Hostel, was mal wieder wie eine umbearbeitete Eigentumswohnung aussah. Im Hostel wurden wir mit fliessendem Englisch begruesst und von einer sauberen Toilette erfreut. Das gemuetliche Wohnzimmer, das direkt mit der Kueche verbunden war, wurde von vier Hollaendern belagert, die am Esstisch einen Actionfilm ueber den Gemeinschaftscomputer schauten.

Es war schon Abend, als wir unsere Zimmer bezogen, aber unsere leeren Maegen und die Neugierde auf die neue Stadt trieben uns raus. Zwar schauen Staedte im Dunkeln an sich nicht besonders gut aus, aber Irkutsk fesselte uns auch bei schwacher Beleuchtung mit seinen pompoesen Bauten und natuerlich auch der Leninstatue im Zentrum. Bis jetzt gab es wirklich in jeder russischen Stadt den russischen Revolutionaer mit wehendem Mantel und vorauszeigendem Finger in der Mitte der Stadt. Nachdem wir keine kleine Imbissbude fanden, statteten wir dem naechsten "Produkti" (wie es meine Mitreisenden nennen; ein kleiner Supermarkt im Tante Emma Stil) einen Besuch ab und assen unser aufgewaermtes Essen im Hostel.

Das Gute an Hostels - man lernt viele nette Leute kennen. Wir unterhielten uns mit den Hollaendern, die mit ihren Motorraedern Kasachstan erkundet haben und jetzt die Transsibstrecke entlang fahren. Und wir lernten den deutschen Thorsten kennen, der von seiner Arbeit am Great Baikal Trail letztes Jahr so begeistert war, dass er dieses Jahr durch das Baikalgebiet backpackt. Der Great Baikal Trail fuehrt um den Baikal herum, ist aber noch nicht ganz ausgebaut, sodass jedes Jahr Volontaere aus aller Welt mitbauen duerfen.

Das heiss erwartete Bett gab uns jeden Komfort, den wir in der Bahn vermissten: Breite, Laenge und weniger Leute, die zum Klo vorbeihuschen.

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