11.8.2012
Jekaterinburg 2
Komplett verschlafen, da anscheinend unterbewusst sich niemand fuer den Wecker zustaendig fuehlte, standen wir am Morgen des zweiten Tags in Jekaterinburg auf. Gleich zu Beginn machten wir Bekanntschaft mit der relativ kurzen (8 Stationen) Metro der Stadt. Das war ein Geheimtipp des Hostel-Opas, der von einer neuen Station sagte, sie waere das achte Weltunder. Ueberrascht, dass die Stadt, die relativ klein scheint, ueberhaupt eine Metro besitzt, machten wir uns auf die Suche auf die Schoenhein der Metro. Was uns aber entgegenwehte, war der kalte Wind aus dem Untergrund, der sehr bald die Zaehne zum Bibbern brachte. Und trotz der Kaelte, die es wirklich unmoeglich machte, entspannt die weitere Station abzuwarten, schauten wir uns jede einzelne Metrostation an. Manche Stopps fuellten wir damit, dass wir aus den Tueren rannten, uns umschauten, eine Bewertung verlauten liessen und dann uns durch die schliessenden Tueren wieder in die Metro quetschten.
Irgendwann fanden wir dann auch das "achte Weltwunder". Aber wie schon gedacht, war die Station zwar pompoes und interessant (die STation, einem Piloten gewidmet, der 1937 von Moskau ueber den Nordpol nach Kanada geflogen ist), aber im Vergleich zu zum Beispiel den Pyramiden ziemlich poplig.
Als wir zum Zentrum der Stadt kamen, also zur Leninstatue (wir koennen uns vorstellen, dass alle russischen Staedte eine Leninstatue im Zentrum haben), ueberraschte uns die Stadt mit dem "Fest der Bauarbeiter". Eine Buehne war aufgebaut, davor draengten sich Schaulustige, die den Moderator mit strengem Blick verfolgten. Auf dem Platz standen ausserdem Traktoren, die von Kindern umklettert wurden. Aber die groesste Attraktion stellte der orthodoxe Priester dar, der am Strassenrand mit Weihrauch einen kleinen Jungen mit Stahlkreuz anpredigte. Den Sinn haben wir nicht verstanden, leider. Aber lustig war es schon.
Spaeter fluechteten wir vor dem Regen in ein Museum, dass uns als Studenten voellig kostenlos aufnahm, was uns dadurch den Museumsbesuch glaich schmackhafter machte. In der Sonderausstellung mit den ganz vielen Ikonen meinte die kleine russische Aufsichtsomi, dass sie uns Auslaendern die russische Kultur zeigen muss, und machte mit uns eine Fuehrung. Sie, ueberzeugte orthodoxe Christin (so unser Eindruck), zeigte uns die schoensten Ikonen und erzaehlte die Geschichten, die um sie kursieren.
Faszinierend waren auch die Bilder von Shishkin, dem Naturkuenstler schlechthin, der die russische Seele des Waldes und der Landschaft hier beeindruckend auf seinen Leinwaenden festhalten kann. Sein wahrscheinlich beruehmtestes Bild koennt ihr hier ansehen: http://photos.ya1.ru/photos/2061.jpg
Am Abend lernten wir die Weltreisende Kathi kennen, die ganz alleine durch die Welt tourt. In zwei Wochen von Frankfurt bis nach Jekaterinburg, das schindet Eindruck - ihren Blog koennt ihr auch lesen unter http://kathiweitweitweg.posterous.com/
Endlich unter uns deutschen fanierten wir durch die abendlichen Strassen Sverdlovsk (erstaunlich, aber bei den Russen heisst es immernoch so, es hat sich niemand mehr an Jekaterinburg gewoehnt) und liehen uns sogar ein Boot, um auf dem Stadtsee unsere Ruderkuenste unter Beweis zu stellen. Ich holte mir gleich drei Blasen und mein Freund ruderte uns, nachdem wir Maedels uns mit der Zeit verrudert hatten, schnell ins Ziel.
Jetzt regnet es und ich hoere draussen die Jugend mit Gitarre und Gesang ihren Abend ausklingen.
Jetzt sind wir im wahren Russland angekommen.
Auf weiteres bin ich sehr gespannt...
Komplett verschlafen, da anscheinend unterbewusst sich niemand fuer den Wecker zustaendig fuehlte, standen wir am Morgen des zweiten Tags in Jekaterinburg auf. Gleich zu Beginn machten wir Bekanntschaft mit der relativ kurzen (8 Stationen) Metro der Stadt. Das war ein Geheimtipp des Hostel-Opas, der von einer neuen Station sagte, sie waere das achte Weltunder. Ueberrascht, dass die Stadt, die relativ klein scheint, ueberhaupt eine Metro besitzt, machten wir uns auf die Suche auf die Schoenhein der Metro. Was uns aber entgegenwehte, war der kalte Wind aus dem Untergrund, der sehr bald die Zaehne zum Bibbern brachte. Und trotz der Kaelte, die es wirklich unmoeglich machte, entspannt die weitere Station abzuwarten, schauten wir uns jede einzelne Metrostation an. Manche Stopps fuellten wir damit, dass wir aus den Tueren rannten, uns umschauten, eine Bewertung verlauten liessen und dann uns durch die schliessenden Tueren wieder in die Metro quetschten.
Irgendwann fanden wir dann auch das "achte Weltwunder". Aber wie schon gedacht, war die Station zwar pompoes und interessant (die STation, einem Piloten gewidmet, der 1937 von Moskau ueber den Nordpol nach Kanada geflogen ist), aber im Vergleich zu zum Beispiel den Pyramiden ziemlich poplig.
Als wir zum Zentrum der Stadt kamen, also zur Leninstatue (wir koennen uns vorstellen, dass alle russischen Staedte eine Leninstatue im Zentrum haben), ueberraschte uns die Stadt mit dem "Fest der Bauarbeiter". Eine Buehne war aufgebaut, davor draengten sich Schaulustige, die den Moderator mit strengem Blick verfolgten. Auf dem Platz standen ausserdem Traktoren, die von Kindern umklettert wurden. Aber die groesste Attraktion stellte der orthodoxe Priester dar, der am Strassenrand mit Weihrauch einen kleinen Jungen mit Stahlkreuz anpredigte. Den Sinn haben wir nicht verstanden, leider. Aber lustig war es schon.
Spaeter fluechteten wir vor dem Regen in ein Museum, dass uns als Studenten voellig kostenlos aufnahm, was uns dadurch den Museumsbesuch glaich schmackhafter machte. In der Sonderausstellung mit den ganz vielen Ikonen meinte die kleine russische Aufsichtsomi, dass sie uns Auslaendern die russische Kultur zeigen muss, und machte mit uns eine Fuehrung. Sie, ueberzeugte orthodoxe Christin (so unser Eindruck), zeigte uns die schoensten Ikonen und erzaehlte die Geschichten, die um sie kursieren.
Faszinierend waren auch die Bilder von Shishkin, dem Naturkuenstler schlechthin, der die russische Seele des Waldes und der Landschaft hier beeindruckend auf seinen Leinwaenden festhalten kann. Sein wahrscheinlich beruehmtestes Bild koennt ihr hier ansehen: http://photos.ya1.ru/photos/2061.jpg
Am Abend lernten wir die Weltreisende Kathi kennen, die ganz alleine durch die Welt tourt. In zwei Wochen von Frankfurt bis nach Jekaterinburg, das schindet Eindruck - ihren Blog koennt ihr auch lesen unter http://kathiweitweitweg.posterous.com/
Endlich unter uns deutschen fanierten wir durch die abendlichen Strassen Sverdlovsk (erstaunlich, aber bei den Russen heisst es immernoch so, es hat sich niemand mehr an Jekaterinburg gewoehnt) und liehen uns sogar ein Boot, um auf dem Stadtsee unsere Ruderkuenste unter Beweis zu stellen. Ich holte mir gleich drei Blasen und mein Freund ruderte uns, nachdem wir Maedels uns mit der Zeit verrudert hatten, schnell ins Ziel.
Jetzt regnet es und ich hoere draussen die Jugend mit Gitarre und Gesang ihren Abend ausklingen.
Jetzt sind wir im wahren Russland angekommen.
Auf weiteres bin ich sehr gespannt...
Mimi_Lund - 14. Aug, 18:15